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Von Prag nach Warschau gibt es täglich 4 direkte Verbindungen, nach Krakau sind es nur 2. Mit eingerechnet sind jeweils der täglich verkehrende Nachtzug. Tagsüber betragen die Fahrzeiten Prag-Warschau mehr als 8 Stunden, nach Krakau ca. 7 Std.

Lang genug also, um lieber über Nacht zu reisen. Genau darüber möchte ich in diesem Blog berichten.


Fahrzeiten

Stand: 10/2022

Der tägliche Nachtzug von Prag nach Warschau verkehrt über Krakau, anders als die meisten Tagzüge.

Abfahrt ist in Prag um 2205 Uhr, Ankunft in Krakau um 0551 Uhr, in Warschau um 0919 Uhr. Damals, als ich gefahren bin, fuhr der Zug erst 2215 Uhr los.

Tickets bekommst Du in jedem Fall hier: https://rail.shop/cd


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Abfahrt 22.15 Uhr

nach Hummene und Warschau

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moderner Teil des

Prager Bahnhofes

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historischer Teil

des Prager Hauptbahnhofes "hlavni nadrazi"


Wagenklassen


Der Nachtzug führt leider nur ganze 3 Waggons, da seine Auslastung wohl nur im Sommer wirklich hoch ist. Immerhin kann man aber zwischen Schlafwagen, Liegewagen und Sitzwagen wählen.

Der Grundpreis des Zuges beträgt ca. 20 EUR, ein Sitzplatz im Großraumwagen ist im Ticket enthalten. Für Aufpreise kannst Du dann auf Liege oder Schlafwagen upgraden.

Aufpreis Liegewagen 6er Abteil: ca. 11 Euro

Aufpreis Liegwagen 4er Abteil: ca. 15 Euro

Schlafwagen 3er Abteil: ca. 15 Euro

Schlafwagen 2er Abteil: ca.?

Schlafwagen Einzelabteil: ca.?

Stand: 2019

Schlafwagen kannst Du, wenn du allein reist, teilen, also mit anderen Personen benutzen. Hier wird, anders als im Liegewagen, nach Geschlecht getrennt. Reist du in Familie etc., kannst Du bei der Buchung angeben, das Schlafwagen-Abteil gemeinsam nutzen zu wollen, also ohne Fremde Personen. Der Aufpreis richtet sich nach der Anzahl der Reisenden, d.h., man bezahlt im privaten 2er Abteil mehr als im privaten 3er.


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3er

Schlafwagenabteil

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oberes Bett im 3er

Schlafwagen

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unteres Bett im 3er

Schlafwagen

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untere Liege im 6er

Liegewagen (mittlere Liege als Lehne heruntergeklappt)

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Sitz im Sitzwagen

2. Klasse


Schlafwagenabteile verfügen über ein eigenes Waschbecken mit Steckdose. Jeder Gast erhält 2 Wasserflaschen und ein Schlafset mit Schuhen, Ohrstöpseln und Seife. Es liegt ein Handtuch bereit. Am Wagenende befindet sich ein Bad mit Gemeinschaftsdusche, die ich aber aufgrund der späten Abfahrt nicht aufsuche.


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Wasserflaschen am

Waschbecken im eigenen Abteil

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Schuhe, Oropax und

Seife für jeden Fahrgast

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Gemeinschaftsdusche

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Waschraum am

Wagenende



Achtung


Der Nachtzug "Chopin" von Prag nach Warschau fährt bis Oderberg/Bohumin gemeinsam mit dem Nachtzug "Slovakia" nach Deutschendorf/Poprad-Tatry und Homenau/Humenne. Beide werden dann in der Nacht getrennt. Der Nachtzug "Slovkia" führt Autotransportwagen nach Poprad.

Beide Züge werden gemeinsam ca. 15 Minuten vor Abfahrt in Prag Hbf (hlavni nadrazi) bereitgestellt. Auf der Anzeigetafel findet man als ZIELSTATION NUR "HUMMENE". Die Waggons nach Warschau befinden sich aber am selben Zug, in meinem Fall im vorderen Bereich.

Bis das Gleis bekannt gegeben wird, muss man ohnehin in der Wartehalle vor der großen Anzeigetafel warten. Wenn das Gleis erscheint, einfach der Menschenmenge folgen. Es ist zu dieser Zeit der letzte Reisezug, der noch weit entfernte Destinationen anfährt.


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Einfach der

Menschenmenge durch den Unterführungstunnel zum richtigen Gleis

folgen

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mein Schlafwagen

von Prag nach Warschau


Meine Reise


Ich steige pünktlich kurz nach 10 Uhr abends in den Zug ein und begrüße meine Mitreisenden im Abteil. Sie kommen aus Lodsch/Lodz und ich frage zuerst, wo sie hinfahren. "Krakow" ist die Antwort. Das bedeutet für mich leider eine nächtliche Störung :( da Krakau ja knapp 3 Stunden eher erreicht wird als Warschau. Eigentlich habe ich das mittlere Bett gebucht, biete jedoch an, das oberste zu beziehen, in der Hoffnung, vielleicht nicht beim Ausstieg der beiden geweckt zu werden.


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Leiter für die

oberen Betten

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Schlüsselkarte für

das Schlawagenabteil und Zugang zur Dusche

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sauberes WC am

Wagenende

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Gepäckablage

gegenüber vom oberen Bett


Da es schon spät ist, versuche ich möglichst schnell ins Bett zu kommen, es zieht sich dann aber mit Zähneputzen etc. doch noch bis etwa 22.45. Auch ein netter Plausch mit einem der beiden Herrn aus Lodsch bleibt nicht aus, er scheint ähnlich wie ich recht interessiert im Bahnreisen zu sein und meinte, dass es vor 10 Jahren noch einen direkten Zug von Dresden nach Warschau gegeben habe [Anmerkung: dieser fuhr von Leipzig über Dreden und Bautzen] und dass er das Bahnfahren vorziehe, da er Fliegen hasse.

Meine Schlafqualität ist leider sehr bescheiden. Ich schlafe schwer ein, dann immerhin mal ein paar Stunden durch, nur minimal kurz unterbrochen vom Ruck des Rangierens in Oderberg. Doch kurz vor Oswiecim/Auschwitz wache ich für eine längere Zeit auf und schlafe bis Krakau kaum wieder ein. Wenigstens musste ich nicht dort schon aussteigen und konnte dann noch einmal erfolgreich die Augen schließen. Ich bin etwas enttäuscht. Immerhin werde ich vom Schaffner nicht 8.15, wie angekündigt, geweckt. Da ich um kurz nach 9 in Warszawa-Zachodnia aussteigen muss und ein relative schneller Mensch in der Morgenroutine bin, hatte ich am Vorabend versucht, die Weckzeit noch etwas hochzuhandeln, erfolglos, wie es zuerst schien. Doch das Aufstehen wurde dann doch mir überlassen und so zog ich mich 8.30 entspannt an und als ich die Abteiltür öffnete, war das Frühstück nicht mehr weit. Ich bekam mein Essen und den bestellten Tee, den ich mir am Abend gewünscht hatte, zur Auswahl hätte noch Kaffee gestanden. Das Frühstück besteht aus zwei Brötchen, Butter, Marmelade oder Wurst, Tee oder Kaffee jeweils mit optional Zucker und Plastebesteck.

So sieht das Frühstück im Schlafwagen aus:


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Frühstück im

Schlafwagen des Nachtzuges

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ausklappbarer Tisch

fürs Frühstück

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Guten Morgen in

Polen


Aus- und Umstieg in Warschau


Überpünktlich kommt der Zug im ersten von drei Warschauer Bahnhöfen, Zachodnia, an. Ich, Langschläfer, möchte hier in den Zug nach Krakau einsteigen. Ich entschied mich für diese Variante, da ich lieber von Warschau nach Krakau zurückfahre und etwas später ankomme, anstatt zu "nachtschlafener Zeit" aussteigen zu müssen.


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EN "Chopin"

kurz vor der Weiterfahrt nach Warschau Centralna


Ich wählte für die Rückfahrt einen langsameren, aber preiswerteren TLK. Abfahrt um 9.15. Ich hatte also planmäßig sechs, nun neun Minuten zum Umsteigen, das reicht!

Wie du von Warschau nach Krakau fährst und welche Optionen Du dabei hast, liest Du hier: https://raildude.com/blog/view?id=178


Fazit


Ich bin nicht wirklich zufrieden mit meiner Nachtzugfahrt, was v. A. am Schlaf lag. Aber das muss nicht heißen, dass es bei anderen Reisenden genauso sein muss. Positiv sind auf jeden Fall die Pünktlichkeit, das Frühstück und der Komfort im tschechischen Schlafwagen, der ehemals der deutschen City-Night-Line angehörte. Auch die Fahrzeiten sind eigentlich sehr angenehm. Natürlich hat aber der Ausstieg der beiden Polen gestört, doch wach war ich ohnehin. Ich empfehle daher lieber, sich einen privaten Schlafwagen zu nehmen, was sich v. A. dann lohnt, wenn man nicht allein reist, da es dann etwas preiswerter wird. So vermeidet man zeitliche Interessenskonflikte ;) Genau diese Variante wählte ich z. Bsp. bei meiner Fahrt im nun leider eingestellten EN Metropol von Dresden nach Budapest-Keleti, als wir zu dritt als Familie einen Schlawagen teilten.

Übernachtungen in Warschau und Krakau kannst Du hier finden: https://rail.shop/bookingcom


Posted 2 years ago

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Tobi
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