anonymous
Traveller
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Posted 9 years ago
Hallo an alle. Ich werde sehr wahrscheinlich ein Nachtzug-Tour im Balkan unternehmen. Bin drauf neugierig, wie umfassend und streng die Grenzkontrollen auf verschiedene Strecken sind.
Folgende Linien, die über Schengen hinaus gehen, sind z.Z. mögliche Alternativen für mein Tour:
Budapest-Bukarest
Budapest-Belgrad
Ljubljana-Zagreb-Belgrad
Belgrade-Skopje-Thessaloniki
Belgrad-Sofia
Bukarest-Chisinau
Darüber bewusst zu sein könnte mir möglicherweise beim Wahl der Strecke helfen.
Danke für jede Hilfe :)
lctler
Traveller
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Hi,
falls das mit der Frage nach eigenen Erfahrungen verbunden sein soll kann ich dir welche für zwei Strecken von August und September liefern.
Mitte/Ende August entgegen der Flüchtlingsroute:
Belgrad-Skopje:
keinerlei Probleme bei der Grenzkontrolle (dafür 2 Stunden Verspätung bereits auf serbischer Seite reingefahren), sowohl in Belgrad als auch am mazedonischen Grenzbahnhof waren zahlreiche Flüchtlinge (und Polizisten) zu sehen, der Zug aber wiegesagt in die entgegengesetzte Richtung
wenig später Skopje-Thessaloniki:
zu dieser Zeit hatte Mazedonien seine Grenzen nach Griechenland für Flüchtlinge dicht gemacht. Die Zugfahrt endete einige hundert Meter vorm Bahnhof von Gevgelija, danach ging es mit dem Bus nach Thessaloniki weiter (weil der erste voll war durften wir 1,5 Stunden warten - immerhin war der Schaffner so korrekt und ist bei der restlichen kleinen Gruppe verblieben). Hintergrund für das Ende der Zugfahrt war wahrscheinlich, dass der Zug für den Weitertransport der Flüchtlinge an die serbische Grenze benötigt wurde (in den Tagen zuvor gab es ja internationale Berichte über Tausende Ausharrende an dem Bahnhof Gevgelija). In unser Wartezeit waren wir auch kurz auf dem Bahnhof wo noch mehrere hundert Flüchtlinge warten mussten (war nicht schön, zumal die humanitäre Lage in den Tagen vorher noch schlimmer gewesen sein muss...).
Mitte September (ein paar Tage nachdem Ungarn symbolisch den Stacheldraht auf der Bahnstrecke mit diesem Waggon geschlossen hatte) Belgrad - Budapest (nachtzug):
Einige Flüchtlinge waren mit an Bord, stiegen aber am serbischen Grenzbahnhof aus. Die Serben haben dann 4-mal den ganzen Zug kontrolliert (inklusive Perso unfassbar genau betrachten (könnte ja gefälscht sein)). Wer es als Flüchtling irgendwie nochmal in den Zug geschafft hat wurde sofort vom Bahnsteig mit Taschenlampen angeleuchtet und musste wieder raus.
Auf ungarischer Seite dann nur noch 1 Passkontrolle und der Zoll kam auch noch durch (Stichwort: Racial Profiling).
Aufgrund der ausgedehnten Kontrollen etwa 45 Minuten Verspätung in Budapest, für Flüchtlinge war es zu der Zeit aufjeden Fall unmöglich per Zug von Ungarn nach Serbien zu kommen.
Wenn ich mal aufs Große ganze schließen darf, für den gemeinen EU-Bürger wenn überhaupt Verspätungen auf dem Balkan.
Hoffe dir hilft das irgendwie, vielleicht kannst du ja deine Erfahrungen hier reinschreiben.
anonymous
Traveller
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Besten Dank! Und ja, werde vermutlich übers ganzen schreiben.
anonymous
Traveller
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(und ja, an Skepsis gegenüber meinem Perso bin ich sehr gewöhnt. Sogar an den Flughäfen Sarajewo, Skopje und Tbilisi hat man mir erzählt, mein Perso ist der ersten schwedischen, den man jemals gesehen hat xD)