Zugreise: Reisebericht Großbritannien

florian
Traveller
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Posted 10 years ago

bin diese Woche von einer 2wöchigen Großbritannien-Tour zurückgekehrt. Hier ein kurzer Reisebericht:
Mit dem London-Spezial der DB (das ich über den railcc-Link gekauft habe) bin ich für 54 Euro von Würzburg nach London gefahren. Das war meine erste Reise mit dem Eurostar nach London. Mit dem London-Spezial der DB kann man nur die Verbindungen über Brüssel fahren. Da man etwa 1,5 Stunden in Brüssel zum Umsteigen hat, reicht die Zeit locker aus, um in Bahnhofsnähe leckere belgische Fritten zu essen. 30 Minuten vor Abfahrt des Eurostars sollte man sich zum Check-In begeben. Neben den Sicherheitskontrollen findet durch die belgische Polizei die Ausreisekontrolle statt, durch die britische Polizei die Einreisekontrolle, da GB nur eingeschränkt am Schengener Abkommen teilnimmt. 15 Minuten vor Abfahrt wurde das Gleis dann freigegeben. Man merkt dem Eurostar an, dass er schon 20 Jahre im Dienst ist. Die 2. Klasse ist grau in grau gehalten. Vom Design und Ausstattung ist der ICE3 eindeutig überlegen. Die Durchsagen im Eurostar wurden auf französisch, englisch und niederländisch gemacht. Bevor es durch durch den Tunnel unter den Ärmelkanal ging hielt der Zug noch in Lille und Calais für einsteigende Fahrgäste. Am Bhf. Calais Frethun standen Scharfschützen an den Gleisen, die verhindern, dass illegale Einwanderer auf den Zug aufspringen. Dies ist auch der Grund weshalb der Zug nur noch zum Einsteigen in Lille hält. Früher konnte man wohl im Brüssel die Ausweiskontrolle der Polizei umgehen, indem man ein Ticket bis Lille löst und bis London sitzen geblieben ist. Das haben wohl viele illegale Einwanderer genutzt, um nach GB zu kommen.
Die Fahrt durch den Tunnel lief unspektakulär. Die Durchfahrt dauert etwa 20 Minuten.
Innerhalb von Großbritannien bin ich mit Sparpreisen der jeweiligen Bahngesellschaften als auch mit Fernbussen von Megabus und National Express gefahren.
Bei einer Fahrt habe ich mir den Luxus eines erste Klasse Tickets gegönnt: Auf der East-Coast Mainline von York nach Edinbourgh. In den Zügen der Gesellschaft East Coast ist in der ersten Klasse ein Essen im Ticketpreis enthalten. Auch gibt es gratis Getränke (sogar Whisky) bis zum Abwinken. So einen Service wünscht man sich von manch anderen Bahngesellschaften auf dem Kontinent. Für das gratis WLAN blieb dann gar nicht mehr so viel Zeit.

Einmal hatte ich eine Verspätung von 2 Stunden und ein anderes Mal eine Verspätung von 40 Minuten. Hier sind die Engländer großzügig mit der Entschädigung. Für die 2 Stunden Verspätung habe ich den kompletten Ticketpreis in Form eines Reisegutscheines zurück erhalten. Bei der 40minütigen Verspätung gab es einen Gutschein über 50 Prozent. Leider haben die sich nicht mit sich verhandeln lassen mir das Geld in Bar auszubezahlen. Die Gutscheine gelten nur 12 Monate. So muss ich eben nächstes Jahr wieder nach GB reisen, damit die Gutscheine nicht verfallen :D

Auch die Rückfahrt habe mit dem Eurostar durchgeführt. Zunächst hat es mich gewundert, dass die französische Polizei die Einreisekontrolle durchführt in London, da mein Ziel Brüssel in Belgien war. Ich kann es mir nur so erklären, dass Frankreich das erste Schengen Land ist, das man durchfährt und somit die frz. Polizei die Kontrolle vornimmt und nicht die belgische.
Allem im allem eine gelungene Fahrt mit landschaftlich schönen Eindrücken.