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Lok vom Frecciabianca



Von Bari nach Norden gibt es verschiedene Zugtypen: IC (Intercity), ICN (Nachtzüge) FB (Frecciabianca) und auch R (Regionalzüge). Je nachdem wie viel Zeit man hat, ob man Aufpreise in Kauf nimmt und wohin man will, muss man aufpassen, welchen Zug man nimmt. Attraktive Reiseziele nach Norden sind zum Beispiel Rimini (mit Anschluss nach San Marino), Mailand (wenn es weit weg sein soll), Ancona (mit Fährhafen) oder auch Falconara Marittima, wo der Bahnhof direkt am Strand liegt (Achtung: hier halten nur Regionalzüge!)

Frecciabianca bedeutet übrigens "weißer Pfeil".

Update 2023: Inzwischen fahren auf dieser Strecke alle Freccia-Züge als Frecciarossa. Früher waren es noch Frecciabianca, die nur 200 statt 300km/h fahren können, was auf dieser Route aber eigentlich keine Rolle spielt.

Tickets für diese und andere Verbindungen findest Du hier.


Fahrzeiten

Stand: 12/2023

Täglich fahren FR immer (meistens) zur halben Stunde von 0530 Uhr bis 1630 Uhr. FR fahren immer bis Milano Centrale. Früher fuhren sie noch als FB.

InterCity fahren nur noch um 1155 ab Bari, und kommen 1745 in Rimini an. Früher waren das noch mehr Verbindungen.

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Frecciabianca in Richtung Milano Centrale

Die Fahrzeit der FR nach Rimini beträgt ca 4 Std. 45, InterCity fahren ca 5 Stunden 50 Minuten. Die Fahrzeit ist aber vor allem wegen der häufigerern Zwischenhalte länger.

Nachtzüge siehe unten bei "Alternativen".

Fahrplansuche für alle Städte in Italien: https://plan.rail.cc/


Interrail

Mit Interrail kosten Frecciabianca (FB) 10 Euro Aufpreis, genauso wie Frecciarossa (FR) und Frecciargento (FA). In Intercity-Zügen fährst Du kostenlos mit. Reservierungen erhälst Du grundsätzlich auf der Website von Trenitalia. Wenn dieser Service nicht funktionieren sollte, empfehle ich Dir, zum Schalter zu gehen. Das ist vielleicht in Deutschland möglich, auf jeden Fall aber in Italien.


Die Fahrt

Wir kamen planmäßig und pünktlich um 8 Uhr mit der Fähre in Bari an. Ziel für heute war San Marino, was stündlich per Bus mit Rimini verbunden ist. Da wir am Abend noch weiter nach Terni (Umbrien) wollten, war von vornherein klar, dass San Marino ein Kurzbesuch werden würde. Deswegen fiel unsere Wahl auch auf den FB, der gegenüber dem IC gut eine Stunde Fahrzeit rausholt. Gekostet hat uns das 10 Euro Aufpreis mit Interrail-Ticket. Du erhälst bei einer solchen Reservierung einen festen Sitzplatz. Vom Fährhafen Bari liefen wir zu Fuß mit Hilfe von Google Maps ca. 2,5 Kilometer zum Bahnhof. Wir konnten das Schiff pünklich verlassen, mussten dann noch durch die Passkontrolle. Bist Du auch zu Fuß unterwegs, pass gut auf, den richtigen Ausgang im Hafen zu nehmen. Frage zur Not nach. Der Ausgang für Fußgänger ist ein anderer als der für die Autos und als der, der in Google Maps angezeigt wird. Wir verliefen uns fast einen Kilometer und das kostete etwas Zeit. Ein Glück, dass wir den FB erst halb zehn statt halb neun nehmen wollten. 8.30 Uhr wäre wohl sogar ohne verlaufen unmöglich geworden. Wir kamen kurz vor 9 Uhr am Bahnhof an und mussten noch eine halbe Stunde warten.

Es gab Interrail-Frühstück, also Müsli und Milch aus dem Rucksack in der mitgebrachten Schüssel. Dann endlich Einstieg in den Zug, er fuhr 2 Minuten zu spät ab, aber das ist ja noch ok.

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Ankunft des Zuges in Bari Centrale

Als ich einen Rundgang durch den Zug machte, um mit der Kamera gute Bilder für diesen Blog hier einzufangen, begegnete ich leider der Schaffnerin, zu allem Übel auch noch in Begleitung der Polizei, die an Bord war. Ich dürfe nur mit Genehmigung der Trenitalie fotografieren und musste alle Bilder löschen. Inklusive des Fotos vom Bahnhof Bari von außen (!). Die Erklärung, dass damit ichLeute zum Zugfahren motivieren möchte, half nichts. Immerhin hatte ich noch ein paar Bilder auf dem Handy. Egal.

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Sitze im FB, 2. Klasse (fast alle im 4er angeordnet)

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Gepäckablagen

Etwas beleidigt setzte ich mich wieder hin. Die Fahrt sonst ist ganz interessant, es geht weiter über große Streckenteile am Meer entlang. Zwischendurch regnete es sogar noch, für Italien im Sommer ja eher untypisch. Und wir fuhren immer mehr Verspätung ein. Am Ende 23 Minuten, Anschluss-Bus nach San Marino, oder wie ich immer kurz sage "SM", verpasst. Dieser wäre etwa 15 Minuten nach Ankunft gefahren. Somit eine knappe Stunde warten, Aufenthalt in SM statt 2,5 nur noch etwa 1,5 Stunden. Was solls. A brief visit to San Marino ;)

64da660f29898.jpgVerspätete Ankunft in Rimini

Hier nun noch einige Fotos entlang der Strecke:

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Blick ins Hinterland

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direkt am Strand

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das Wetter wird etwas düster

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vorbei in Pesaro, Wetter wieder beruhigt

Am Abend ging es mit IC nach Ancona, vorbei an Falconara Marittima, wie gesagt einer meiner Geheimtipps. Schon eine halbe Stunde kann dort reichen, um baden zu gehen und anschließend weiter zu fahren.

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Bahnhof Falconara Marittima bei Sonnenuntergang

In Ancona trafen wir noch einen weiteren FB, aus Bari kommmend, nach Mailand fahrend, dieser hatte sogar 65 Minuten Verspätung. Das scheint ein großes Problem zu sein. Wie auch immer.

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Verspäteter FB in Ancona

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Bhf Ancona am Abend

Wir kamen immerhin an diesem Abend noch in Terni an, zwar auch verpätet, aber ohne verpasste Züge. Das ist die Hauptsache. Ein weißer Bahnfahrer sagte einmal: Verspätung ist mehr Bahnfahrt für das selbe Geld.


Alternativen

Stand: 2019

Die Fahrzeit von Bari nach Mailand beträgt schlappe 7 Stunden. Ich empfehle deswegen hier, den Nachtzug zu nehmen. Hierfür hast Du sogar zwei Optionen: ICN 752 fährt 2114Uhr in Bari los und kommt 0640Uhr in Milano Centrale an, ICN 758 fährt 2138Uhr ab und kommt 0712Uhr an. Tickets für Nachtzüge in Italien findest Du hier: https://rail.shop/trainline

Reservierungskosten mit Interrail leider 41 Euro, dafür sparst Du immerhin eine Übernachtung. Achtung: Ein Sparpreis für den Liegewagen kann mit 39 Euro eventuell preiswerter sein. Reservierungen kannst Du hier kaufen: https://rail.shop/trenitalia


Fazit

Der Frecciabianca ist doch nur ein besserer InterCity. Er kam mit den gleichen Wagen zum Einsatz, nur eine vorgespannte Schnellzug-Lok, was mich etwas verärgerte. Vielleicht deswegen die Verspätung. Mit einem wahren Frecciabianca(also inklusive HGV-Waggons) fuhr ich wenige Tage später nach Rom. Anbei noch ein paar Bilder, dazu noch ein paar Bilder vom IC zum Vergleich. Aber auch hier wieder: pünktliche Abfahrt, Ankunft mit +15 und das bei nur 44 min Fahrt...

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"echter" FB mit Hochgeschwindigkeitswagen

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dagegen FB mit Intercitywagen bei Ankunft in Rimini

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Innenraum des echten Frecciabianca

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Innenraum der Intercity-Waggons

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Sitze im echten FB

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ICE-Feeling im Frecciabianca in Richtung Rom, aus Ravenna kommend

Der FB fährt insgesamt auch nur maximal 200km/h, ist also noch kein wirklicher Hochgeschwindigkeitszug – wird aber mit Reservierung etc. als solcher gehandelt. Aber genug des Meckerns. Das Zugfahren war trotzdem (eigentlich wie immer) entspannt und bequem. Toiletten sauber. Schöne Landschaft. Nur die Schaffner hätten mal freundlich sein können... :)

Zum Ende noch einmal die Links zu den Tickets: https://rail.shop/trainline

Nutzt Du diese sogenannten "Affliate-Links" oder "Partnerlinks", bleibt der Preis der gleiche doch rail.cc/raildude.com bekommt eine kleine Provision, und Du unterstützt unsere kostenfreie Arbeit!

In jedem Falle vielen Dank und danke für´s Lesen! Bei weiteren Fragen frage doch einfach in unserem freundlichen Forum: https://raildude.com/forum

Posted 8 months ago

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Tobi
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