Bevor ich mit diesem Blog beginne, möchte ich noch ein paar Worte über mich verlieren, da dies mein erster Blog ist; Ich hoffe er gefällt euch, für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge habe ich immer ein "offenes Ohr".

Ich kenne mich, obwohl ich noch nicht so viel rumgekommen bin, mit Zügen sehr gut aus und fahre dementsprechend auch leidenschaftlich gerne Zug; Auf jeder Zugstrecke "fährt der Eisenbahnatlas mit". Da ich meistens mit meiner Familie verreise, habe ich bis jetzt eher wenig Erfahrung mit Interrail, weil es sich für uns als Familie nicht rechnet, jedoch steht eine solche Reise nach Sizilien in den Osterferien an, auch darüber werde ich hier berichten. Das soll es erstmal gewesen sein und ich beginne jetzt "endlich" mit dem Blog.

Bei unserer Zugreise mit Start in Brinaçon lag der Fokus nicht auf dem Zugfahren, sondern eher auf dem Urlaub, da wir hier für 5 Tage Ski fahren waren. Briançon ist nämlich eine kleine Stadt in Südostfrankreich, in der direkt eine Gondel in das Skigebiet "Serre Chevalier" fährt. Besonders sehenswert in Briançon ist die Altstadt, auch Cité Vauban genannt (in der wir leider nie waren), eine alte Festungsanlage, von der ich aus der Gondel ein paar Bilder gemacht habe (links auf dem markanten Felsen, im Hintergrund eine weitere Festungsanlage):


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Die Altstadt von Briancon


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Ein Blick in das weite Tal der Guisane


Los geht es zum Bahnhof, der doch ganz schön aussieht. Er besitzt viele Rangiergleise und hier fährt auch ein Nachtzug aus Paris (Intercités de nuit, s. Fahrzeiten Paris-Briancon). Werktags fahren die Züge ungefähr alle zwei Stunden in die Richtungen Marseille, Romans-Bourg-de-Péage (über Valence Ville und Valence TGV), Grenoble (momentan teilweise Ersatzverkehr). Alle Züge fahren von Briançon nach Veynes-Dévoluy die gleiche Strecke, dort teilt sich die Strecke in alle o. g. Richtungen. Fahrkarten gibt es auf SNCF- Connect, sowohl für die erste Klasse als auch für die zweite Klasse. Fahrkarten sollte man im Winter im Voraus kaufen, da der Zug auch gerne ausgebucht ist. Gerade den Nachtzug aus Paris sollte man so schnell wie möglich buchen, bei uns war er schon 2 Monate vor Abfahrt ausgebucht. Von dem Bahnhof Briançon kann man außerdem mit dem Bus nach Modane (Stadt an der Strecke Milano-Paris mit TGV Halt) in einer Stunde und 45 Minuten fahren. Fahrpläne findet ihr hier.


Unsere Tickets bis Basel (auf Französisch: Bâle) haben wir über SNCF-Connect gebucht, da Tickets aber sehr teuer in Frankreich sind, weil Kinder ab 12 Jahren den vollen Preis bezahlen, lohnt es sich schon ab der Hin- und Rückfahrt eine Carte Avantage zu kaufen. Diese kostet 49 Euro im Jahr und vergünstigt Bahnreisen meistens um 30%. Leider ist diese Karte nicht in allen TER gültig, dafür im TGV und in anderen Zügen in Frankreich. Auch grenzüberschreitend gibt es Rabatte. Ein Erwachsener kann auf seiner Carte Avantage Adulte noch einen anderen Erwachsenen mitnehmen und das Kind unter 12 Jahren, welches sonst die Hälfte des Fahrpreises bezahlt, bezahlt von der Hälfte bis zu 60% weniger. Diese Ermäßigung muss man im Buchungssystem angeben, jedoch wird sie für den begleitenden Erwachsenen und die mitfahrenden Kinder automatisch berechnet. Genaue Angaben und Bedingungen finden sich sehr ausführlich und leider nur auf English und Französisch hier.


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Der Bahnhof Briançon von außen


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Warteraum im Bahnhof Briancon

Innenraum Bahnhof Briançon



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Gleise im Bahnhof Briançon

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Der "Intercités de nuit" in Briançon, im Hintergrund die Berge


Nach einer Weile Wartezeit fährt der Zug um 10:40 Uhr ein, planmäßige Abfahrt 10:50 Uhr. Unsere Fahrt geht nach Valence TGV, um dort den TGV nach Mulhouse zu nehmen. Dort angekommen geht es weiter nach Basel und in Basel SBB mit den neuen Nachtzug "Canopus" nach Dresden. Planmäßige Fahrtzeit nach Valence TGV: 3h 53. Insgesamt dauert die Fahrt ca. 20 Stunden.

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Einfahrt des TER nach Romans-Bourg-de-Péage


Abfahrt pünktlich um 10:50 Uhr. Die Fahrt beginnt und der Zug lässt sich den "Berg runterrollen", es geht vorbei an kleinen Ortschaften und landschaftlich sehr reizvollen Abschnitten; Für die beste Aussicht sollte man in Fahrtrichtung links Platz nehmen. Der Dieselzug ist von Innen ziemlich bequem eingerichtet und es gibt Steckdosen und Gepäckfächer über dem Sitz, sowie eine Lampe, die bei Bedarf eingeschaltet werden kann, jedoch gibt es kein WLAN. Leider habe ich vergessen Fotos der 2. Klasse aufzunehmen.


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1. Klasse Sitze im TER



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grandiose Aussichten


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Wir hatten bestes Wetter, die Sonne wollte nicht aufhören zu scheinen.



Mit 10 Minuten Verspätung erreichen wir dann Valence TGV, nicht zu verwechseln mit dem Bahnhof Valence Ville, der 10km entfernt liegt dafür aber auch direkt in der Innenstadt. Valence TGV ist wie eine Art Flughafen, d. h. er liegt außerhalb der eigentlichen Stadt und dient als eine Art Umschlagplatz direkt an der Schnellfahrtstrecke. Es gibt einen angenehm gestalteten Aufenthaltsbereich und für den TGV stehen zwei Gleise zum Anhalten (mit Bahnsteig) und zwei Gleise zum Durchfahren zur Verfügung (ohne Bahnsteig). Des Weiteren sollte man schon 10 Minuten eher da sein, weil man sein Ticket scannen muss, was wiederum nicht immer funktioniert. Bei sehr viel Andrang werden die "Gates" aber auch manchmal geöffnet, sodass man sein Ticket nicht sannen muss (das war bei uns der Fall).


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der Bahnhof Valence TGV


Weiter geht es dann mit dem TGV nach Strasbourg, dieser fährt planmäßig um 15:15 ab und war an dem Tag ausgebucht. Die Strecke führt zuerst über die LGV Méditeranée und dann weiter über Macon und Dijon über die LGV Rhin-Rhône. Ankunftszeit in Mulhouse Ville um 19:09 Uhr.

5 Minuten zu spät fährt unser Zug ein, aufgrund einer Verspätung des Zuges davor. Trotz allem fährt er pünktlich ab, weil der TGV einen planmäßigen Aufenthalt von ca. 10 Minuten hatte.


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aus zwei Einheiten gebildeter, einstöckiger TGV

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Die Fensterscheiben waren sehr staubig und man konnte kaum was sehen, zum Glück hatten wir in Lyon 10 Minuten Aufenthalt...


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Sitze der 2. Klasse im TGV, 1. Klasse habe ich leider nicht fotografiert


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klappbarer Tisch in der 2. Klasse

angenehme Beleuchtung und Sonnenrollo im TGV 2. Klasse

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Verbindungsgang im TGV


Leselampe zwischen dem Sitz

Decke des TGV mit Gepäckablagen über dem Platz

Des Weiteren gibt es in dem Zug Steckdosen, WLAN (funktionierte bei uns leider nicht), eine Bar, saubere Toiletten, Wickeltisch, Mitarbeiter, die regelmäßig Müll einsammeln, Mülleimer am Platz, große, markierte Gepäckablagen, Gepäckablage über dem Platz, eine Telefonierecke im Gang (es wird darum gebeten sein Handy auf Vibrationsalarm zu schalten und bei Anrufen im Gang auf extra dafür vorgesehenen Sitzen zu telefonieren), dieser Zug hatte keine Fahrgastinformationsanzeige

Zuerst geht es nach Lyon über die LGV Méditerranée. Ab und zu gibt es mal ein paar schöne Ausblicke von den Brücken doch die meiste Zeit ist dieser Streckenabschnitt nicht sehr spannend. Höchstgeschwindigkeit auf diesem Abschnitt 300 km/h. Die Fahrt ist sehr bequem und entspannt und man kriegt kaum mit, dass man 300 km/h fährt.

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In Lyon, gegenüber ein TGV Duplex

Die Fahrt führt recht unspektakulär ab Lyon mit maximal 160 km/h weiter nach Dijon über Macon. Bei Sonnenuntergang lassen sich trotzdem einige schöne Fotos machen.

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Sonnenuntergang in der Nähe von Dijon


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Ankunft in Dijon


In Dijon wird die Fahrtrichtung gewechselt und nach 10 Minuten Aufenthalt ging es weiter in Richtung Mulhouse über die LGV Rhin-Rhône, Höchstgeschwindigkeit 320 km/h. Leider war es schon dunkel und man konnte gar nicht mehr sehen, wie schnell man gerade fährt.


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Straßenbahn in Dijon


Nach zwei weiteren Halten in Besançon-Franche-Comté TGV und Belfort-Montbéliard TGV erreichen wir überpünktlich Mulhouse Ville. Dort haben wir ca. 8 Minuten Aufenthalt bis unser TER nach Basel fährt.



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Am Abend in Mulhouse Ville


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beheizter Wartebereich in Mulhouse Ville



Ungefähr eine Minute später als geplant fährt der TER ein. Es ist noch ein Älterer Zug, der in vielen Städten in Frankreich scheinbar noch im Einsatz ist. Meines Erachtens nach ist der Zug viel bequemer als ein moderner Triebwagen. Die Sitze sind weich und wirklich sehr bequem. Das Licht ist sehr angenehm (warmweiß) und einer entspannten 30-Minuten Fahrt nach Basel SBB steht nichts mehr im Wege.

Die TER-Züge von Mulhouse Ville nach Basel SBB fahren meistens halbstündlich.

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Der TER fährt ein



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es sind noch ältere Züge im Einsatz


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angenehmes Licht und Gepäckablagen im TER...


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... und sehr bequeme Sitze in der 2. Klasse.


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bequeme Sitze der 2. Klasse mit Gardinen zum Verdunkeln


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Ankunft in Basel SBB


Wir kommen pünktlich in Basel SBB an und gehen erstmal in den Hauptbahnhof, denn man kommt nicht an den Hauptgleisen an, sondern an den Gleisen der SNCF. Von dort aus geht sind es nochmal 4 Minuten zur Haupthalle.

Es gibt sehr viele Geschäfte, doch einige haben bereits geschlossen. Es gibt u. a. den MIGROS (Supermarkt) und einen Buchladen (Orell Füssli), weitere befinden sich vor allem in der oberen Etage. Der Bahnhof ist, wie für die Schweiz üblich, sehr modern und sehr sauber. Ich kann beim besten Willen keine dreckige Stelle entdecken. Bis zur Ankunft unseres Nachtzuges ist noch ca. 1 Stunde Zeit, die ich nutze, um den Bahnhof ein bisschen zu erkunden.


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moderner Bahnhof Basel SBB in der Schweiz



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nicht allzu viel los in der Haupthalle



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In der oberen Etage, von hier aus kommt man zu fast allen Gleisen, außerdem stehen viele kleine "Imbissbuden" zur Verfügung



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kleine Abfahrtstafel in der Schweiz, alle Züge sind pünktlich, natürlich außer die der deutschen Bahn, unser Zug steht bereits dran: Abfahrt 21:13 von Gleis 7


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Moderne Züge der SBB, links ein Interregio rechts ein IC


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moderne Abfahrtstafel mit Wagenreihung, der vordere Zugteil verkehrt nach Berlin, der hintere Zugteil verkehrt nach Praha über Dresden, Zugteilung mit Rangiervorgang findet in Leipzig statt


Langsam schreitet die Uhr in Richtung 20:53, der Ankunftszeit des Zuges. Wir warten alle gespannt auf den Zug. Vorher noch ein paar Informationen: Wir haben unser Ticket über die Seite der SBB gebucht, dort war es sehr einfach und auch noch ein bisschen billiger als bei der Tschechischen Bahn (CD) die den Nachtzug gemeinsam mit der SBB betreibt. Man unterscheidet im Normalfall in Schlafwagen, Liegewagen und Sitzwagen, doch momentan sind nur Schlafwagenplätze im Angebot. Dort gibt es Drei-Personen Abteile (Triple), zwei Personen Abteile (Double) und Abteile für Alleinreisende (Single). Die Betten könne je nach der Anzahl der Reisenden weggeklappt werden. Alle o. g. Abteile gibt es wahlweise auch als Deluxe-Abteile mit Dusche. Planmäßig sollen zwei Wagen dranhängen: ein Schlafwagen und wenn ich es richtig gesehen habe ein Liegewegen. Mich wundert nur ein bisschen, dass man momentan nur Schlafwagen buchen kann. Zuvor gab es aber Probleme mit den Liegewagen, beispielsweise funktionierte teilweise die Heizung nicht, deswegen wurden diese zwischenzeitlich durch Sitzwagen ausgetauscht, daran könnte es also liegen. Bei unserer Fahrt im Schlafwagen ist alles super und er ist top ausgestattet.

Es ist eine, noch ziemlich neue Nachtzugverbindung, die nach der Stilllegung der von der damals Deutschen Bahn betriebenen CityNightLine jetzt endlich wieder betrieben wird. Der Nachtzug kommt bereits aus Zürich, die Abfahrt dort um 19:59 Uhr. Die Ankunft in Dresden planmäßig um 7:05 Uhr und in Praha um 9:38 Uhr.

Ca. 4 Minuten später fährt der Nachtzug endlich ein. Der sehr freundliche und lustige Schaffner aus Tschechien begrüßt uns. Er will zuerst das Ticket sehen und weist uns dann eine Raumnummer zu. Wir verstauen unser Gepäck in den sehr großzügigen Gepäckfächern über dem Bett, in unserem 2-Bett Abteil. Danach kommt der Schaffner und weist uns in das Abteil ein. Auf einmal sagt er aber der Zug würde nur bis Leipzig fahren und wir müssen dann im Regionalzug weiterfahren, für uns eine Schocknachricht, denn die Ankunftszeit in Leipzig ist um 4:48 Uhr und nirgendwo stand etwas dazu.


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Der Nachtzug ist da, Außenansicht (hier in Dresden)


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Der Gang im sehr modernen Nachtzug "Canopus" der Tschechischen Bahn


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2-Bett Abteil ohne Dusche


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Waschbecken im Abteil, aufgeklappt...

... nicht aufgeklappt



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Blick durch das Fenster des Nachtzuges



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großzügige Gepäckablage im Nachtzug


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bequemes Kissen mit Decke

zwei Trinkflaschen pro Person

Seife, Zahnbürste, Zahnpaste...

...und "Nachtzuglatschen"

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Bettennummerierung am Abteil

"Nachtzugtüte" mit Zahnbürste, Seife usw. (s. oben)

"Nachtzugkarte" zum Öffnen der Abteiltür und zum Öffnen des Waschraumes

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Schloss zum Verschließen des Abteils

die Lichtschalter für die Raumbeleuchtung

Temperatur- und Lautstärkeregler mit Lichtschalter


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Sprechkontakt zum Schaffner möglich

Dusche am Ende des Wagens

Waschbecken am Ende des Wagens


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Abteil in Tagstellung

Toilette am Ende des Wagens (sehr sauber)

Stütze bei den oberen Betten


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Foto aus dem hinteren Zugteil


Die Fahrt beginnt pünktlich um 21:13 Uhr, jedoch nur bis Basel Bad Bf. Dort stehen wir sehr lange und fahren mit einer Verspätung von ca. 15 Minuten weiter, diese holt der Zug im Laufe der Nacht jedoch wieder auf. Die Fahrt ist sehr bequem, der Schaffner ist wirklich sehr freundlich, die Wagen sind leise und bequem und man hört nur das leise Rauschen des Windes. Es scheint perfekt; wäre da nicht das Problem, dass der Zug nur bis Leipzig fährt. Doch jetzt schlafen wir erstmal und nach einem sehr guten Schlaf wachen wir früh um 4 Uhr auf und erwarten langsam die Ankunft am Bahnhof Leipzig. Dort kommen wir fast pünktlich um 4:50 Uhr an und steigen aus. Wir wollen uns gerade auf den Weg zum RE machen, da hören wir wie ein Schaffner eines anderen Zugteils sagt, dass der Schlafwagen doch bis Praha und folglich auch über Dresden fährt. Ein wildes Anrufduell beginnt und jeder versucht herauszufinden, ob der Zug jetzt doch bis Dresden fährt. Nach einer Weile stellt sich raus: der Zug fährt, auch nach Dresden Hbf. Wir gehen also wieder in unser Abteil und essen unser Frühstück, welches uns der Schaffner zuvor mitgegeben hatte. Danach konnten wir nochmal eine Weile schlafen.

Zustande gekommen ist dieser Fehler aufgrund der Bahnhofssperrung des Dresdner Hauptbahnhofes, welche am gleichen Tag stattfinden soll, jedoch erst am späten Nachmittag. Des Weiteren stellte sich auch die Frage wie der Zug von Praha wieder zurückkommt, weil am Abend ja die Bahnhofssperrung ist. Das hat für ein bisschen Verwirrung gesorgt, wurde aber später geklärt. Einige Reisende, die schon zum Regionalzug gegangen sind, haben leider nicht den Luxus gehabt sich nochmal hinzulegen.


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Das Frühstück, serviert in einer Box; man kann wählen zwischen "süß" und "salzig"



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Dazu gibt es noch ein Heißgetränk, wahlweise Tee oder Kaffee


Pünktlich kommen wir in Dresden HBF um 7:05 Uhr an. Das Regenwetter empfängt uns und wir machen uns auf den Weg nach Hause.


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Im Regen am Dresdner Hauptbahnhof


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Der Dresdner Hauptbahnhof von außen

Fazit

Die Fahrt war sehr entspannt und bequem, gerade aufgrund weniger Umstiege in Valence TGV, Mulhouse Ville und Basel SBB. Der TGV bietet größtmöglichen Komfort und es hätte fast nicht besser laufen können. Wir haben alle Züge ohne Hast erreichen können und hatten planmäßig unsere reservierten Sitzplätze. Zu kritisieren gibt es auf dieser Reise vor allem den Preis. Ist man in Familie unterwegs, in unserem Fall zu fünft, zahlt man selbst mit der Carte Avantage astronomische Summen, weil Kinder ab 12 den vollen Erwachsenenpreis bezahlen. Ich finde das persönlich sehr schlecht und wäre für eine Einführung der Preise ähnlich wie in Deutschland, also Kinder unter 14 Jahren in Begleitung zahlen nichts und alleinreisende Kinder die Hälfte des Erwachsenenpreises. Natürlich war es auch nicht so komfortabel, dass wir sinnlos geweckt wurden, aber so ein Missverständnis kann ja mal passieren.

Zusammenfassend kann man nur sagen, dass es sich gelohnt hat mit dem Zug zu fahren. Es war ein großes Abenteuer für uns alle und gerade die Nachtzugfahrt ist bei uns in der Familie sehr beliebt und verlief sehr entspannt bis auf den kleinen "Zwischenfall".

Interrail Pässe

Interrail Global-Pässe sind auf der gesamten Strecke ohne Einschränkungen gültig. Beachte jedoch die Reservierungen für den TGV und den Nachtzug. Vergewissere dich über Regelungen für Fahrten im eigenen Wohnsitzland und Nachtzugreglungen bei Interrail. Hier nochmal der Link für Interrail Global-Pässe.


Wenn dir die Reservierungskosten für Interrail im TGV zu hoch sind kannst du auch mit dem Regionalzug bis nach Basel fahren. Das dauert jedoch etwas länger. Fahre dazu um 6:09 Uhr in Briançon los; Ankunft in Basel mit 6 Umstiegen um 18:50 Uhr. Dort erreichst du dann problemlos den Nachtzug.




Ich hoffe euch hat mein Blog gefallen! Leider habe ich nicht den Unterschied der ersten und zweiten Klasse zeigen können, das wird in Zukunft aber kommen.


Posted 1 year ago

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TrainTravellerSommer
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Peter
Traveller
9331 comments

Commented 1 year ago

Vielen Dank für die detaillierten Informationen und den gesamten Reisebericht!! :)

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