Zwischen der Hauptstadt von Nordmazedonien, Skopje und der Hauptstadt des Kosovo, Pristina, gibt es eigentlic sogar eine Zugverbindung. Doch was tun, wenn diese nicht fährt? Richtig! Man nimmt den Bus.
Fahrplan Zug
Züge fahren leider nur einmal pro Tag. Abfahrt in Skopje 1610 Uhr, Ankunft in Pristina 1910 Uhr, Fahrzeit 3:00h. Abfahrt in Pristina 0710 Uhr, Ankunft in Skopje 0952 Uhr, Fahrzeit 2:42h. Über diese Fahrt kannst Du in einem Blog von Mimara lesen.
Stand: 2019 (falls Du neue Infos hast, lass es uns gern wissen!)
Fahrplan Bus
Busse fahren in recht dichtem Takt. In der Regel sollte es zu allen Tageszeiten ungefähr eine Verbindung pro Stunde geben, eher sogar mehr. Die Fahrzeit liegt bei 2-3 Stunden, auch etwas von der Grenzkontrolle abhängig. Die schnellste, die ich im Internet finde, liegt sogar bei 1:40h, was ich aber für unrealistisch halte, auch wenn es nichtmal 100km sind. Fahrpläne findest Du einfach hier unter Eingabe der Städte und Deines gewünschten Abfahrtsdatums.
Tickets
Tickets für die Züge gibt es nur im Zug beim Schaffner (mehr dazu oben im Blog von Mimara). Die Fahrt kostet ca. 4 Euro. Für den Bus kannst Du Fahrkarten manchmal (nicht für alle Verbindungen) im Internet kaufen. Versuche Dein Glück hier. Die Busfahrt kostet ca. 6-7 EUR. Sollte es online nicht klappen, geht es auch ganz einfach am Fahrkartenschalter an der Busstation.
Bahnhof Skopje
Ich war recht enttäuscht, als mir in Skopje am Bahnhofsschalter gesagt wurde, es gäbe heute keinen Zug nach Pristina. Aber ich wollte mich von der Sache selbst überzeugen! Als jedoch zur geplanten Abfahrtszeit auch kein Zug am Gleis stand, war klar, dass ich den Bus nehmen müsste.
Zug an Gleis 5 ist nicht meiner, er fährt woanders hin als nach Pristina Die Überdachung reicht nicht für alle Bahnsteige und auch nicht für die gesamte LängeDa ich noch etwas Zeit hatte, schaute ich mir den Bahnhof Skopje noch etwas genauer an. Er ist Zeuge eines besseren Eisenbahnzeitalters hier auf dem Balkan. Aus Kapazitätsgründen wurden einige Schienen abgeschraubt und die Überdachung ist nur für einige Bahnsteige, denn die äußeren werden schon lang nicht mehr genutzt.
Abgebaute Gleise im Hbf Skopje. Ein Stich in das Herz eines Eisenbahnfreundes! Der noch genutzte Teil des Bahnhofes. Aber wer genau hinschaut, sieht, dass die Uhren nicht 16 Uhr anzeigen.Ich werfe noch einen Blick auf den Sredno Vodno mit dem Milleniumskreuz. Dort waren wir heute tagsüber- ein wirklich schöner Ausflug.
Links der ungenutzte Teil der Gleise, rechts der in-Betrieb-befindliche Teil. In der Bildmitte das Milliensumskreuz auf dem Sredno Vodno
Abfahrtsorte, Fahrtkarten, Busse – oder kurz: Wo? Wie? und womit?
In Skopje liegt der Busbahnhof gleich unten im Hauptbahnhof. Direkt unter den Gleisen. Der Bahnhof hat somit 3 Ebenen. Ganz oben die Gleise, in der Mitte der Wartebereich, ganz unten der Busbahnhof. Unten ein paar Fotos zum besseren Verständnis.
Ich ging also ein paar Treppen hinunter und kaufte mir eine Fahrtkarte für den nächsten Bus nach Pristina, Kosovo. Bezahlen kann man sogar mit Karte oder natürlich in der einheimischen Währung. Wechseln kann man gleich am Schalter daneben, der für Euro auch einen recht guten Kurs bietet (damals ca. 60 mazedonische Dinare für einen Euro) und sogar Münzen tauscht!
Wartebereich im Bahnhof unter der Gleisebene Noch eine Ebene weiter unten: Busbahnhof mit Fahrkartenschalter (links)Diese Fotos sind ein paar Tage später am Abend aufgenommen:
Hbf Skopje (schelesnicka stanica) im Überblick: er besteht aus 3 Stockwerken Eingang zum Busbahnhof (autobuska stanica) ebenerdig.Mein Bus soll 1630 Uhr abfahren. Nach ein paar Minuten Wartezeit in der Warthalle war es dann soweit. Der Bus stand abfahrbereit am Bussteig 4.
Busbahnhof Skopje unter den Gleisen vom Hbf Mein Bus abfahrbereit an Bus-Steig 4Mein Interrail-Rucksack wurde im Kofferraum verstaut und mit einem 20-Personen-Minibus ging es in langsamem Tempo Richtung Grenze. Dort angekommen muss man zur Passkontrolle aussteigen, dieser verläuft normal, einfach und sogar recht fix- schon befinde ich mich im "gefährlichen Kosovo".
Der Bus hält kurz danach noch an einem Supermarkt für ein paar Minuten, ein paar Leute kaufen etwas zu trinken. Es ist Hochsommer und ziemlich heiß, der Bus nicht klimatisiert, nebenbei mag ich allerdings Klimananlagen auch nicht. Als wir weiter in den Kosovo hinein fahren, bin ich überrascht, wie neu die Straßen hier sind. Wir fahren eine ganze Weile über eine recht moderne Autobahn, teilweise finanzieert von EU-Geldern. Hier kann der Bus etwas schneller fahren. Neben uns sieht man ab und an die Bahnstrecke, ich finde, man hätte gern lieber in diese investieren können. Die Umgebung ist recht bergig.
Neu gebaute Autobahn im Kosovo Hügelige Landschaft auf der Fahrt nach PristinaDer Bus hält unterwegs auch in Fushe Kosovo (einziger Zwischenhalt), ab dort wird die Fahrt wieder gemächlicher.
Als wir uns Pristina nähern, werden die Straßen wieder etwas schlechter. Dann kommt auch schon die Stadt in Sicht, die mit einer Einwohnerzahl von fast einer halben Million im Ballungsraum fast ein Viertel der Kosovaren beheimatet.
Wieder etwas schlechtere Straßen ab Fushe Kosovo Wir nähern uns der Halbmillionenstadt PristinaIn Pristina liegt der Busbahnhof etwas im Süden der Stadt, nicht wirklich zentral und auch nicht am Bahnhof. Man läuft noch 1,5 bis 2km in die Innenstadt. Als ich aus dem Bus aussteige, drückt mir der Fahrer noch eine Visitenkarte von seinem Bus in die Hand mit ein paar Abfahrtzeiten. Er will mich auch für die Rückfahrt anwerben:) Sein Unternehmen fährt 4-5 mal am Tag. Die stündliche Abfahrtszeit ergibt sich erst, wenn man alle Anbieter zusammen betrachtet.
Busbahnhof von Pristina, KosovoIch verbringe noch ein paar Minuten in der Wartehalle, um mein Hostel zu buchen (siehe weiter unten). Ein kleiner Junge sieht meine Kamera und möchte damit spielen. Ein Schnappschuss davon hier:
Die Rückfahrt
Tatsächlich gefällt mir dann die Abfahrtszeit rückzu doch ganz gut und so lande ich wieder beim gleichen Betreiber. Eine Fahrkarte will für den Bus will man mir in der Wartehalle am Busbahnhof Pristina nicht verkaufen, dafür bekomme ich sie aber schnell und einfach beim Fahrer für sogar nur 5 EUR, statt wie Hinzu 7. Euro ist übrigens die offizielle Währung im Kosovo.
Fahrkartenschalter in der Wartehalle
Diesmal wird der Bus sogar voll (anders als bei der Hinfahrt), und es hatte sich ausgezahlt, dass ich etwas eher da war. Denn im Zweifelsfall gilt: wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Auf der Rückfahrt unterhalte ich mich mit einem Kosovaren, der seine Kindheit in Deutschland verbracht hat und deswegen einwandfrei deutsch spricht. Er steigt irgendwo in Skopje kurz vor Ende aus. Der Bus hält einige Male, ich glaube, wenn man irgendwo aussteigen möchte, kann man einfach dem Fahrer Bescheid geben. Touristen empfehle ich aber einfach, bis zum Terminus "Bahnhof Skopje" zu fahren.
Die Sicherheitsfrage
Im Vorfeld meiner Reise haben mir viele ihren Unmut zum Kosovo entgegengebracht. Ich muss aber sagen, dass ich mich dort immer sicher gefühlt habe. In meinem Hostel unterhielt ich mich auch mit einem Reisenden aus der Schweiz darüber, der sogar meinte, er habe sich selten so sicher gefühlt wie hier im Kosovo. Ich hatte zwei wirklich schöne Tage in Pristina mit einer Stadtführung, Bierfest und einem tollen Hostel. Die Stadt hat einen tollen Flair und ich bin überrascht, wie modern und gut wieder aufgebaut alles ist. Das hatte ich mir anders vorgestellt.
Hostel & Übernachtung
Übernachtet habe ich für ca. 12 EUR im Hostel "Buffalo Backpackers", was ich weiterempfehlen kann. Es lag etwa einen Kilometer südlich vom Stadtzentrum (Boulevard Nena Tereza) und wird von einer Amerikanerin betrieben, die sogar gratis selbstgemachten "Raki" serviert, eine Spezialität im Kosovo, ein Branntwein. Es ist ein eher kleineres Hostel, ich persönlich bevorzuge das aber. Dieses und andere Hostels kannst Du vorab hier buchen. Möchtest Du lieber im Hotel übernachten, dann schau am besten hier: https://rail.shop/bookingcom
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Posted 1 month ago
Tobi
Traveller
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